Viele Menschen glauben, dass Obstbäume nur in einen großen Garten passen. Doch das ist keineswegs wahr! Obst kann sowohl in den offenen Boden gepflanzt werden als auch in einen Topf auf dem Balkon oder der Terrasse. Heutzutage kann man zwischen Niederstamm, Halbstamm und Hochstamm, Patio-/Zwergobst, Säulenobst und Beerensträuchern wählen. Als Solitärbaum oder als Obsthecke, als Pergola oder als Spalierbaum – kurz gesagt: eine riesige Auswahl, egal ob man einen großen oder kleinen Garten hat.
Welcher Obstbaum passt zu dir?
Der wichtigste Unterschied liegt in der Höhe. Obstbäume werden immer auf eine andere Unterlage veredelt, da diese ein besseres Wurzelsystem bildet und für einen höheren Ertrag sorgt. Die Veredelungshöhe beeinflusst auch die endgültige Höhe des Baumes. Natürlich wird ein Hochstamm-Obstbaum mehr Ertrag bringen als ein Niederstamm-Obstbaum.


Obstbäume für kleine Gärten
- Patio-/Zwergobst: Die Veredelungshöhe beträgt 10–15 cm. Dieser Zwergbaum wächst auf etwa 1–1,5 Meter heran. Aufgrund seiner geringen Höhe eignet er sich besonders gut für Terrasse oder Balkon.
- Säulenobst: Das besondere Merkmal von Säulenobst ist sein sehr schmaler Wuchs. Dadurch eignet es sich hervorragend für Standorte mit wenig Platz, wie Balkone und Terrassen.
- Beerenobst: Unter Beerenobst versteht man Beeren, Brombeeren, Trauben, Kiwis usw. Die Beerensträucher sind sowohl in Strauchform als auch als Hochstämmchen erhältlich.
- Niederstamm: Die Veredelungshöhe beträgt 50 cm. Dieser Baum kann eine Höhe von etwa 2–3 Metern erreichen. Niederstamm-Obstbäume sind ideal für kleine Gärten und können auch gut im Topf gepflanzt werden. Dank der geringen Höhe ist keine Leiter nötig, und man kann die Früchte direkt vom Baum pflücken.
Obstbäume für große(re) Gärten
- Halbstamm: Die Veredelungshöhe beträgt 120 cm. Dieser Baum kann etwa 4–5 Meter hoch werden. Nach etwa vier Jahren kann man die ersten Früchte ernten. Aufgrund seiner Höhe ist dieser Obstbaum weniger für kleine Gärten geeignet und gedeiht besser im offenen Boden.
- Hochstamm: Die Veredelungshöhe beträgt 180–200 cm. Dieser Baum kann eine Höhe von 5–7 Metern erreichen. Das bedeutet, dass zum Ernten immer eine Leiter benötigt wird. Es dauert einige Jahre, bis die ersten Früchte geerntet werden können. Aufgrund seiner Größe ist dieser Baum nur für große Gärten geeignet und entwickelt sich am besten in der freien Erde. Heute werden vor allem ältere Obstsorten noch als Hochstamm kultiviert.


Wann kann man einen Obstbaum pflanzen?
Heutzutage werden die meisten Pflanzen im Topf gezogen. Der große Vorteil dabei ist, dass sie das ganze Jahr über gepflanzt werden können – unabhängig von der Jahreszeit. Voraussetzung ist natürlich, dass der Boden nicht gefroren ist. Beim Pflanzen im offenen Boden sollte das Pflanzloch doppelt so groß wie der Topf sein, damit der Boden schön locker bleibt. Mische die vorhandene Erde mit Vivimus Universalerde für eine gute Basis. Setze den Baum in das Pflanzloch und achte darauf, dass er nicht zu tief gepflanzt wird. Richtwert: Die Oberkante des Wurzelballens sollte auf gleicher Höhe mit dem Boden sein, höchstens 1–2 cm Erde darf noch darüber gestreut werden. Befestige den Baum gleichzeitig mit einem Baumpfahl und einem Baumband, damit er auch bei starkem Wind stabil steht.
Gieße den Baum nach dem Pflanzen gut an. Das Einwurzeln braucht etwas Zeit, und in dieser Phase ist der Baum auf deine Aufmerksamkeit angewiesen. Achte darauf, dass er nicht austrocknet, aber auch nicht zu viel Wasser bekommt. Im Frühjahr sollte dem Baum eine Düngung gegeben werden, um ihn gesund und kräftig zu halten. Am besten eignet sich ein organischer Dünger mit einer Wirkungsdauer von drei Monaten. Wiederhole die Düngung im Juli, damit der Baum genügend Kraft hat, um die Früchte auszubilden.
Was ist der beste Standort für Obstbäume?
Obstbäume und Beerensträucher lieben es, in der Sonne zu stehen! Die Sonne ist essenziell, damit die Früchte sich gut entwickeln und reifen können. Viel Sonnenlicht sorgt für große, farbenprächtige Früchte, und die Wärme verbessert den Geschmack. Je mehr Sonne, desto süßer das Obst! Die meisten Obstbäume sind selbstbefruchtend, was bedeutet, dass sie keine zweite Pflanze benötigen, um Früchte zu tragen. Eine Kreuzbestäubung mit einer anderen Sorte kann jedoch den Ertrag steigern und die Fruchtbildung beschleunigen.
Pflege deines Obstbaums
Wenn du eine gute Ernte erzielen möchtest, sind neben dem richtigen Standort und einem nährstoffreichen Boden auch regelmäßige Schnittmaßnahmen wichtig. Eine offene Kronenstruktur ermöglicht es der Sonne, das Innere des Baumes gut zu erreichen.
Im Sommer kann leicht geschnitten werden, der eigentliche Formschnitt erfolgt jedoch im Winter, wenn das Laub gefallen ist und die Struktur des Baumes gut erkennbar ist. Dickere Äste können an den Enden leicht eingekürzt werden, während die Seitentriebe stark zurückgeschnitten werden sollten (auf ca. 30 cm), um eine offene Baumkrone zu erhalten. An diesen Trieben wird sich im Frühjahr die Blüte entwickeln. Hier findest du unser Sortiment an Schnittwerkzeugen.
Wir wünschen dir viel Freude mit deinem Obstbaum und natürlich eine reiche Ernte. Guten Appetit!